Jahreshauptversammlung Löschzug Ostenland

Ostenland (al). Weniger ausgelöste Brandmeldeanlagen, Notfallhelfereinsätze auf hohem Niveau sowie Brände, Sturm- und Hochwassereinsätze und Ölspuren weist die Einsatzbilanz des Löschzuges Ostenlandes für das Jahr 2023 aus. So ging die Zahl der Einsätze von 97 im Jahr 2022 auf 77 Einsätze im Jahr 2023 zurück.

Insgesamt 1.486 Stunden verbrachten die 63 Aktiven des Löschzuges Ostenland im Einsatz. Weitere Stunden kam durch Lehrgänge, Aus- und Weiterbildung oder Dienstabende zusammen. Unter dem Strich leisteten die Feuerwehrleute 5.913 Stunden. „Hinter uns liegt ein arbeitsreiches und interessantes Jahr. Mein Dank gilt den Kameraden, die dabei waren, wenn der Löschzug gefordert war. Bitte macht so weiter“, dankte Löschzugführer Peter Bathe bei der Jahreshauptversammlung im Pfarrheim. Bathe dankte der Verwaltung und dem Rat für die Unterstützung, auch mit auf das neue Feuerwehrgerätehaus.

Für die konstruktive Zusammenarbeit dankte Bürgermeister Werner Peitz dem Löschzug mit Blick auf das geplante Feuerwehrgerätehaus und bezeichnete dieses als Quantensprung. „Die Extrarunde in der Planung hat sich gelohnt, wir konnten die Kosten von 7,9 Millionen Euro auf 5,8 Millionen senken, ohne dass die Funktionalität gelitten hat“, betonte Werner Peitz, der darauf hofft, dass noch in den Sommerferien mit dem Bau begonnen werden kann. „Hier wird eine gewaltige Aufgabe im Ehrenamt gestemmt“, dankte Peitz den Feuerwehrleuten, aber auch ihren Familien und Arbeitgebern.

An einen besonders dramatischen Einsatz erinnerte der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Ralf Fischer. Dabei hatte im Januar 2023 eine Fettexplosion für einen massiven Küchenbrand gesorgt. „Während der Löscharbeiten kamen zwei Angehörige an die Einsatzstelle, von denen einer in die brennende Wohnung hineinlauf wollte. Da mussten einige Feuerwehrleute beherzt zugreifen, um schlimmeren Schaden zu verhindern“, berichtete Ralf Fischer von filmreifen Szenen und war froh, dass alles ohne Verletzt von statten ging. Im Namen der Dorfgemeinschaft dankte der Vorsitzende des Heimatvereins, Johannes Wiesing für den Einsatz der Feuerwehr im Dorf.

Der stellvertretende Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes, Heinz Noje, konnte Martin Papenheinrich mit der bronzenen Ehrennadel des Stadtverbandes auszeichnen. Martin Papenheinrich trat 2005 in die Jugendfeuerwehr ein und wechselte 2010 in die aktive Abteilung. Seit 2014 ist er Betreuer und Ausbilder bei der Jugendfeuerwehr und seit 2015 Gerätewart. 2016 absolvierte er den Gruppenführerlehrgang. Außerdem kümmert sich Martin Papenheinrich um die Außenanlagen des Gerätehauses und ist als Standartenträger aktiv. „Martin Papenheinrich zeichnen großer Fleiß und Zuverlässigkeit aus“, so Noje in seiner Laudatio.

Um die steigende Zahl an Aufgaben der Löschzugführung künftig auf mehr Schultern verteilen zu können, wurde Steffen Knapp zum weiteren stellvertretenden Löschzugführer ernannt. Steffen Knapp ist bereits seit vielen Jahren als Schriftführer des Stadtverbandes der Feuerwehr aktiv.

Mit der Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren des Landes NRW in Gold wurden Franz-Josef Merschmann für 60 Jahre in den Reihen der Feuerwehr und Heribert Bewermeier für 50 Jahre bei der Feuerwehr geehrt. Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35 Dienstjahre erhielt Wolfgang Brake. Für 25 Jahre wurden Matthias Großekämper, Markus Großekämper, Andreas Meier und Peter Bathe mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Silber ausgezeichnet.

Außerdem konnten Ralf Fischer und Heinz Noje zahlreiche Beförderungen aussprechen. Neuer Hauptbrandmeister ist Martin Papenheinrich. Sebastian Hoff wurde zum Oberbrandmeister befördert. Neuer Unterbrandmeister ist Jörn Fortmeier. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden Steffen Relard und Dominik Berenspöhler befördert. Zu neuen Oberfeuerwehrfrauen und -Männern wurden Vanessa Merschmann, Laurin-Louis Jungewelter, Leon Höwekenmeier und David Brinkmeier. Als Feuerwehrmann wurde Fynn-Luca Jungewelter aus der Jugendfeuerwehr übernommen.

Text und Fotos: Axel Langer

Bauernhofbrand in Lippling

Lippling (al). „Bei Eintreffen drang aus dem gesamten Dachstuhl dichter Rauch. Es war gar nicht klar, wie ausgedehnt der Dachstuhlbrand war“, so Einsatzleiter Johannes Grothoff. Nachdem um 18.48 Uhr Vollalarm für alle Delbrücker Löschzüge gegeben wurde, rückten gut 150 Feuerwehrleute an die Einsatzstelle in der Straße Lauföhre zwischen Schöning und Lippling aus.

Den ersten Einsatzkräften schlugen die Flammen schon aus dem Dachstuhl des etwa 15 mal 50 Meter großen Stallungs- und Scheunengebäude entgegen. Das erste Drittel des Gebäudes stand in Flammen. In diesem Bereich waren auch 18 junge Schweine untergebracht, die bei der massiven Rauchentwicklung verendeten. Bei Eintreffen der ersten Lipplinger Feuerwehrleute stürzten Teile der Lüftung vom Dach und verfehlten die Feuerwehrleute nur knapp. „Da haben wir großes Glück gehabt“, so Johannes Grothoff. Die ersteintreffenden Feuerwehrleute bereiteten einen Löschangriff auf das Feuer und parallel eine Riegelstellung zum Schutz angrenzender Gebäude des Vollerwerbbetriebes vor. Außerdem wurde der Scheunenbereich mit Lüftern entraucht. Danach wurde klar, dass etwa 100 auf einer Zwischendecke lagernde Strohballen in Vollbrand standen.

Landwirtschaftliche Fahrzeuge konnten nach aus der Scheune gefahren werden und blieben unbeschädigt. Der Firstbalken brannte auf kompletter Länge. Durch massive Löschangriffe konnten aber rund zwei Drittel des Gebäudes vor weiterem Schaden bewahrt werden. Von der Drehleiter aus sowie durch umluftunabhängige Atemschutzgeräteträger rückte die Feuerwehr erfolgreich gegen den Brand vor. Das Feuer konnte schnell zurückgedrängt werden. Schließlich wurde mit dem Bagger eines Abrissunternehmens das Stroh aus dem Stall gezogen und abgelöscht.

Als schwierig erwiesen sich die beengten Straßenverhältnisse. Da die Feuerwehrfahrzeuge von beiden Seiten über die Lauföhre anrückten, war die Organisation eines Pendelverkehrs schwierig, da sich die Fahrzeuge nicht passieren konnten. „Wir trotzdem zunächst mit dem mitgeführten Wasser gut hingekommen“, so Lipplings Löschzugführer Klaus Ringkamp. Außerdem wurde aus einem Hydranten Löschwasser entnommen. Noch während der laufenden Löscharbeiten kam eine Kreisveterinärin an die Einsatzstelle. Die Nachlöscharbeiten werden bis etwa Mitternacht andauern. Das DRK übernahm die Verpflegung der Einsatzkräfte.

Text und Fotos: Axel Langer

Nistkästen für den guten Zweck

Die Alters- und Ehrenabteilung des Löschzuges Ostenland hat über eine Woche lang gesägt und geschraubt und die 215 gebauten Nistkästen gegen eine Spende angeboten. Dieses Jahr war die Freude besonders groß, da die Spendeneinnahmen zu Gunsten zwei guter Zwecke gehen: Ein Teil kommt der Pater Meier-Stiftung zugute; mit dem anderen Teil wird der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter (AKHD PB-HX) unterstützt.

In vielen Stunden des Sägens und Schraubens entstanden 215 Nistkästen, die gegen eine Spende beim Frischmarkt Strunz Ostenland, der Hofbäckerei Niermann, Meier Land- und Gartentechnik sowie der Gärtnerei Neiske und der Landgärtnerei Sporkmann erworben werden konnten. „So können wir etwas für den guten Zweck tun, den Tieren helfen und in Gemeinschaft etwas machen“, sagte Sprecher der Alters- und Ehrenabteilung Hubert Relard. Der Organisator Franz-Josef-Merschmann erklärte, er freue sich, dass die Aktion auch in diesem Jahr wieder so gut angenommen wurde und insgesamt 3.150 Euro zusammengekommen seien. Der gesamte Erlös könne gespendet werden, da Fensterbau Merschmann einen Teil des Materials gespendet sowie ihre Werkstatt für acht Tage zur Verfügung gestellt habe.

In diesem Jahr geht der Erlös zu Gunsten zwei guter Zwecke an die Pater Meier-Stiftung sowie den Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter (AKHD PB HX). „Vielen Dank an alle Unterstützenden und Spendenden für die großzügige Spende“, so Kathrin Abrokat (Öffentlichkeitsarbeit AKHD PB-HX) und Lisa Seck (Ehrenamtliche AKHD PB-HX). Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter begleitet Familien mit lebensverkürzend oder lebensbedrohlich erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf ihrem Weg ab der Diagnose: im Leben, im Sterben und über den Tod der Kinder hinaus. Der Vorsitzende der Pater Meier-Stiftung Werner Peitz sowie Reinhard Thiele (Pater Meier-Stiftung) freuen sich ebenfalls über die großzügige Spende und sprechen ihren Dank aus. Die Pater Meier-Stiftung ist ein Verein zur Förderung von Menschen in unterentwickelten Ländern und sozial schwachen Regionen.

Foto: Die Alters- und Ehrenabteilung des Löschzuges Ostenland bot gegen eine Spende Nistkästen an und konnte insgesamt 3.150 Euro zu Gunsten der Pater Meier-Stiftung sowie des Kinder- und Jugendhospizdienstes Paderborn-Höxter sammeln. Mit dabei sind (von links) Willi Hecker (Ehrenkreisbrandmeister), Willi Rasche, Kathrin Abrokat (Öffentlichkeitsarbeit AHKD PB-HX), Franz Neiske, Lisa Seck (Ehrenamtliche AHKD PB-HX), Franz-Josef Merschmann, Hubert Relard (Sprecher der Alters- & Ehrenabteilung), Reinhard Thiele (Pater Meier-Stiftung), Bürgermeister Werner Peitz (Pater Meier-Stiftung), Karl Fortmeier, Heinrich Fortmeier, Hermann Neiske, Bernhard Großekämper.

Text und Foto: Stadt Delbrück

Kaminofen sorgt für Verrauchung eines Wohnhauses in Ostenland

Ostenland (al). Gegen 18.20 Uhr wurden Feuerwehrkräfte zu einem Zimmerbrand in die Pater-Meier-Straße in Ostenland gerufen. Etwa 50 Einsatzkräfte der Löschzüge Ostenland, Lippling, Delbrück und Bentfeld rückten an die Einsatzstelle am Rande der Siedlung aus. Vor Ort stellten die Feuerwehrkräfte ein massive Verrauchung des gesamten Wohnhauses fest.

Nach Aussage von Einsatzleiter Johannes Grothoff war eine fehlerhafte Bedienung eines Kaminofens für die Verrauchung verantwortlich. „Dadurch ist der Rauch nicht abgezogen, sondern in das Wohnhaus eingedrungen. Die beiden Bewohner hatten sich bei Eintreffen vorbildlich ins Freie begeben“, erklärt Johannes Grothoff. Die Feuerwehr entrauchte die Wohnung gründlich und musste kein Löschwasser einsetzen. Anschließend nahm ein Schornsteinfegermeister den Kaminofen in Augenschein. Glücklicherweise wurde niemand verletzt und es entstand auch kein Gebäudeschaden.

Text und Fotos: Axel Langer

Verkehrsunfall in Lippling

Einen Schutzengel hatten zwei Autofahrer, die in einen Verkehrsunfall auf der Westerwieher Straße zwischen Lippling und Westerwiehe verwickelt waren. Beide Autofahrer blieben nahezu unverletzt. Ein Brückengeländer verhinderte, das beide Autos in einen wasserführenden Graben stürzten. Den Sachschaden an den Autos sowie am Brückengeländer schätzt die Polizei auf rund 15.000 Euro.

Gegen 9.30 Uhr beabsichtigte ein 84-jähriger Mann mit seinem VW Passat Kombi aus dem Ehlersweg kommend nach links in Richtung Westerwiehe in die Westerwieher Straße abzubiegen. Dabei übersah einen 52-jährigen, der mit seinem Nissan Qashqai in Richtung Lippling unterwegs war. Der 52-jährige leitete noch eine Vollbremsung ein, konnte aber einen Zusammenprall mit dem plötzlich vor ihm auftauchenden Passat nicht verhindern. Beide Fahrzeuge drifteten über die Gegenfahrbahn gegen ein Brückengeländer. Das durch den Anprall beschädigte Geländer verhinderte das Abrutschen in einen wasserführenden Graben.

„Ersthelfer hatten den 84-jährigen Fahrer schon auf den Beifahrersitz gezogen. Aus dem Motorraum stieg Rauch auf. Wegen möglicher Rückenverletzungen haben wir den Senior dann auf dem Beifahrersitz belassen bis er von Rettungsdienst und Notarzt untersucht worden ist“, so der stellvertretende Wehrführer Ralf Fischer, der als erster vor Ort eintraf. Während der 51-jährige augenscheinlich unverletzt bliebt, wurde der 84-jährige vorsorglich ins St. Vincenz-Krankenhaus nach Paderborn gebracht.

Da ursprünglich eine eingeklemmte Person gemeldet wurden, machten sich Feuerwehrleute aus Lippling, Delbrück und Ostenland auf den Weg an die Unglücksstelle. Allerdings war eine Person lediglich eingeschlossen. Die Einsatzkräfte aus Ostenland und Delbrück konnten noch auf der Anfahrt ihren Einsatz abbrechen. Vor Ort waren rund 15 Kräfte des Löschzuges Lippling. Die Lipplinger Straße blieb bis gegen 10.30 Uhr voll gesperrt.

Text und Fotos: Axel Langer

Brand in Delbrücker Industriebetrieb

Am Mittwochmorgen ereignete sich in einem Betrieb in Delbrück ein Brandereignis.


Um 06:59 Uhr löste zunächst die automatische Brandmeldeanlage des Betriebes in der Heinrich-Bette-Straße aus, was die automatische Alarmierung der Löschzüge Delbrück und Ostenland zur Folge hatte. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um einen realen Brand handelte und das Einsatzstichwort wurde umgehend erhöht.


Nach rund 30 Minuten hatten 2 Trupps unter PA den Schwelbrand in einer Zwischenwand gelöscht und den betroffenen Bereich umfassend kontrolliert. Es entstand geringer Sachschaden.

Gesamtwehrübung in Westenholz


Rund 300 Einsatzkräfte aus Delbrück und Rietberg üben bei Erkelenz Glas


Westenholz (al). Aus mehreren Toren der Firma Erkelenz Gals am Blockweg zwischen Westenholz und Mastholte dringt dichter Rauch, aus dem Dach von zwei Produktionshallen schlagen erste Flammen. Nicht alle Mitarbeiter haben es nach einem heftigen Blitzschlag geschafft, sich aus den Hallen ins Freie zu retten. Fünf Mitarbeiter werden vermisst.


Um 13.42 Uhr heulen in Westenholz die Sirenen und der Löschzug Westenholz rückte aus. Schnell wurden weitere Kräfte angefordert, ehe schließlich alle sechs Löschzüge alarmiert wurden. Auch das DRK rückte aus, um mögliche Patienten zu versorgen. Eine zweite Drehleiter sowie weitere Fahrzeuge rückten aus Rietberg an. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Einsatz um eine groß angelegte Übung und nicht um einen Realeinsatz. Rund 250 Feuerwehrkräfte sowie 50 Helfer von DRK und Darsteller waren vor Ort. Erstmals hatte Heinz Noje die Einsatzleitung bei einer derartigen Großschadenslage inne. Übungsleiter war Johannes Grothoff.


Vorrangig kümmerte sich der Löschzug Westenholz nach intensiver Lageerkundung um die Menschenrettung. Unterstützung kam auf Grund der hohen Anzahl Vermisster aus Delbrück. Schnell wurden die teils erheblich Verletzten in einer verrauchten Halle gefunden und ins Freie geleitet. Hier wurde eine Sammelstelle errichtet, wo die (gespielt) Verletzten durch das DRK erstversorgt wurden.

Eine zweite Produktionshalle des rund 80 Mitarbeiter zählenden Glasexperten stand in (simuliertem) Vollbrand. Hier war ein Innenangriff nicht mehr möglich. Von zwei Drehleitern aus und mit mehreren Strahlrohren wurde der Brand bekämpft. Dazu waren große Mengen Löschwassers notwendig und wo war die Sicherstellung mit entsprechenden Wassermengen eines der wichtigsten Übungsziele. Während zunächst über die 130 Kubikmeter Löschwasser fassende Zisterne die Brandbekämpfung durchgeführt wurde, bauten Feuerwehrleute mit wasserführenden Fahrzeugen einen Pendelverkehr zum Mastholter See auf. Hier wurde eine Entnahmestelle eingerichtet und Wasser aus dem See gepumpt. Etliche Fahrzeuge pendelte auf einer eingerichteten Einbahnstraße zur Einsatzstelle um das herangeführte Wasser in einen 10.000 Liter fassenden Zwischenspeicher zu pumpen, aus dem dann die Einsatzstelle versorgt wurde. „Hier spürt man deutlich die Routine aus den letzten Jahren. Das ging zügig und funktioniert gut“, so das Fazit von Johannes Grothoff.


Weniger zufrieden war Johannes Grothoff mit dem Aufbau einer Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke von gut 1,5 Kilometern zum Haustenbach. Von Hand mussten etwa 160 gekoppelte Schlauchelemente verlegt werden. Etwa alle 500 Meter wurde eine Pumpe in die lange Schlauchleitung eingebaut, um den notwendigen Druck aufzubauen. „Eine derartige Schlauchleitung ist nicht so einfach eingerichtet. Erst wenn die Schlauchleitung mit rund 12.000 Litern Wasser gefüllt ist, kann sie Löschwasser abgeben. Das allein dauert rund 20 Minuten. Wird an der Einsatzstelle weniger Wasser abgenommen, merkt man das am Druck und muss nachsteuern. Da ist schon einiges an Erfahrung nötig“, fuhr Johannes Grothoff die Strecke ab. Für viele junge Feuerwehrleute war es nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie die erste derartige Großübung. Außerdem hat die Delbrücker Feuerwehr in den letzten Jahren den Fuhrpark grundlegend erneuert, so dass das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten trainiert werden sollte.


„Die Kommunikation und das Zusammenspiel der einzelnen Löschzüge hat gut geklappt. Der Pendelverkehr war auch gut, der Ausfall einer Pumpe sorgte hier für Probleme. Die Zeitintensität des Einrichten der langen Wegestrecke war anders geplant. Wir haben Punkte zum nachjustieren identifiziert und werden daran verstärkt arbeiten“, hat Heinz Noje genau hingeschaut. Nach Übungsende wurde auch die Zisterne der Firma Erkelenz Glas wieder aufgefüllt.

Nach Auskunft von Firmeninhaber Uwe Erkelenz ist das Übungsszenario der Feuerwehr durchaus realistisch, hat doch vor 43 Jahren am Firmenstandort der Blitz in ein Bauernhaus eingeschlagen.


Text und Fotos: A. Langer

Großbrand in Salzkotten

Am Freitagvormittag kam es zu einem ausgedehnten Großbrand in Salzkotten. Betroffen ist eine Firma im Gewerbegebiet Berglar, welche unter Anderem Reifen montiert und aufarbeitet.


Gegen 08:30 Uhr wurden die ersten Einheiten der Feuerwehr Delbrück als Unterstützung alarmiert.

Wir unterstützen die Feuerwehr Salzkotten mit mehreren Sonderfahrzeugen. Unter anderem mit den Tanklöschfahrzeugen aus Lippling und Ostenland sowie vom Löschzug Delbrück mit der Drehleiter, dem AB Wasser/Schaummittel, dem AB Sonderlöschmittel und dem KEF. Auch der ABC-Erkunder war im Einsatz und führte Messungen durch. Der Löschzug Boke unterstützte die Löscharbeiten im weiteren Einsatzverlauf vor Ort mit einem HLF20 und einem LF20.


Bei dem Großbrand geriet eine Betriebshalle mit rund 1200 m² Größe in Vollbrand. Es brannten unter Anderem eine große Anzahl eingelagerter Reifen, was für eine enorme Rauchentwicklung sorgte. Die ABC Komponente führte wiederholt Messungen im Ausbreitungsbereich der Rauchsäule durch. Unterstützt wurde die Einheit des Kreises Paderborn durch Einheiten des Kreises Gütersloh und der Feuerwehr Bielefeld.


Die Tanklöschfahrzeuge der Löschzüge Ostenland und Lippling wurden im Pendelverkehr zum Löschwassertransport eingesetzt. Der Löschzug Delbrück war mit der Drehleiter sowie dem AB Wasser und dem AB Sonderlöschmittel in die Löscharbeiten eingebunden. Im späteren Verlauf wurde mit dem FlexiFoam System über die DLK ein Schaumteppich in den Trümmern der Halle gelegt, um letzte Glutnester zu ersticken.


Fotos: Feuerwehr Delbrück

Einsatzreicher Dienstag für die Feuerwehr

Feuerwehr rückt zu zahlreichen Einsätzen aus


Am Dienstag rückten Kameraden mehrerer Löschzüge zu verschiedenen Einsätzen aus. Zunächst wurde uns gegen 14:15 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall in Schöning gemeldet. Auf der Schöninger Straße in Höhe Firma Borgmeier kam aus noch ungeklärter Ursache ein mit 3 Personen besetzter Ford Transit von der Fahrbahn ab, durchfuhr einen Graben und prallte gegen einen Baum. Infolgedessen wurde das Fahrzeug zurück auf die Straße geschleudert und kam in Dachlage zum Stillstand.


Der Fahrer sowie ein hinten sitzender Mitfahrer wurden dabei leicht verletzt und konnten das Fahrzeugwrack verlassen. Der Beifahrer jedoch wurde schwer eingeklemmt und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Die eingesetzten Kameraden der Löschzüge Lippling, Westenholz und Delbrück benötigten für die aufwändige Stabilisierung des Fahrzeugs und Rettung des Verletzten fast eine Stunde. Dabei behielt ein Notarzt permanent den Zustand des Patienten im Blick. Nach der erfolgreichen Rettung wurde dieser mit dem ebenfalls angeforderten Rettungshubschrauber Christoph 13 einem Bielefelder Krankenhaus zugeführt.


Parallel zu dem laufenden Einsatz löste eine Brandmeldeanlage in einem Schöninger Seniorenheim aus. Die alarmierten Kräfte vom Löschzug Delbrück, Löschzug Boke und Löschzug Westenholz konnten jedoch nach kurzer Zeit abbrechen, da es sich um einen Fehalarm handelte.


Am Abend zog ein kurzer Gewitterschauer über das Delbrücker Land. Betroffen waren vor allem die Kernstadt sowie der Ortsteil Ostenland. Gegen 20:15 Uhr wurde der Leitstelle eine Rauchentwicklung und Feuerschein im Bereich des Kirchplatzes in Delbrück gemeldet. Der Löschzug Delbrück kontrollierte die Kirche sowie den Bereich rund um den Kirchplatz, konnte jedoch kein Feuer finden. Dabei wurde auch eine Drohne eingesetzt, um das Kirchendach in Augenschein zu nehmen. Vermutlich sorgte der auf das aufgeheizte Kirchendach fallende Regen für eine Wasserdampf-Entwicklung, welche durch die Beleuchtung des Kirchturms irrtürmlich als Rauchentwicklung gedeutet wurde.


Parallel zu diesem Einsatz wurde eine Gruppe vom Löschzug Ostenland zu einigen umgestürzten Bäumen alarmiert, später auch noch der Löschzug Delbrück mit einer Gruppe sowie der Drehleiter.


Fotos: A. Langer & Feuerwehr Delbrück

Jahreshauptversammlung Gesamtwehr

Ralf Fischer übernimmt Vorsitz des Stadtfeuerwehrverbandes von Bernhard Grothoff-Wessels


Delbrück (al). Auf ein ereignisreiches Jahr mit vielen Herausforderungen blickte die Delbrücker Feuerwehr bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Delbrück zurück. Nach sechs Jahren an der Spitze des Verbandes stand Bernhard Grothoff-Wessels nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Sein Stellvertreter Ralf Fischer wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Zunächst präsentierte Schriftführer Steffen knapp beeindruckenden Zahlen. Insgesamt zählt die Delbrücker Feuerwehr 608 Mitglieder, darunter 370 Aktive. Die Alters- und Ehrenabteilung zählt 92 Mitglieder und in der Jugendfeuerwehr sind 83 Jugendliche aktiv. Weitere Mitglieder sind im Musikzug aktiv. Im Jahr 2022 absolvierte die Delbrücker Gesamtwehr 419 Einsätze. „Das ist ein Plus von 67 Einsätzen gegenüber 2021“, so Steffen Knapp. 182 technische Hilfen und 159 Notfallhelfer-Einsätzen waren die Haupteinsatzbereiche. Zu verschiedenen Bränden wurde die Feuerwehr 50 Mal gerufen.


In seinem Grußwort unterstrich Wehrführer Johannes Grothoff die vielen freundschaftlichen Beziehungen der Feuerwehr und dankte Politik, Verwaltung und vielen Unterstützern für das in die Feuerwehr gesetzte Vertrauen. Mit Blick auf die Erweiterung des Gerätehauses in Bentfeld, den Anbau an das Gerätehaus in Westenholz sowie den für das Frühjahr 2024 geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Ostenland und die Gespräche für ein neues Gerätehaus in Delbrück nannte er als Beispiel für das gegenseitige Vertrauen. Zwischenzeitlich wurden in Delbrück zwei Zelthallen mit neun zusätzlichen Stellplätzen angemietet. Auch die zahlreichen neuen Fahrzeuge sorgten für eine einsatzstarke und schlagkräftige Feuerwehr. Besonders erfreut zeigte sich Johannes Grothoff vom enormen Zuwachs der Aktiven. „Wir konnten in den letzten elf Jahren die Zahl der aktiven Feuerwehrleute um 85 Prozent steigern. Die Jugendfeuerwehr wuchs im gleichen Zeitraum um 48 Prozent. Damit liegen wir in Delbrück beim Mitgliederzuwachs im Kreis Paderborn unangefochten an erster Stelle“, dankte Johannes Grothoff nicht ohne Stolz den Feuerwehrleuten. Wir werden unsere Feuerwehr kontinuierlich weiterentwickeln, technisch, fachlich und personell“, versprach der Leiter der Feuerwehr. Er dankte allen Helfern, die die Delbrücker Ukrainehilfe im letzten Jahr eindrucksvoll unterstützt haben.


Mit der Ehrennadel des Stadtfeuerwehrverbandes in Silber konnte der Vorsitzende Bernhard Grothoff-Wessels Hubert Halsband und Elmar Keuter auszeichnen. Hubert Halsband ist seit 1986 aktiver Feuerwehrmann in Borchen. Von 2006 bis 2012 war er Schriftführer des Kreisfeuerwehrverbandes und ist seit 2012 dessen Geschäftsführer. „Du bist für alle Veranstaltungen auf Kreisebene eine große Hilfe, dies haben wir im Delbrücker Land zuletzt beim Kreisverbandsfest oder dem Leistungsabzeichen gemerkt“, so Grothoff-Wessels. Auch Kreisbrandmeister Elmar Keuter hat Spuren im Delbrücker Land hinterlassen. 2005 wurde er zum stellvertretenden Kreisbrandmeister ernannt und 2011 zum Kreisbrandmeister. „Viele Konzept tragen deine Handschrift. Deine Kompetenz ist bei der Ausstattung der Feuerwehren gefragt und auch die Kreislehrgänge werden von dir organisiert“, betonte Bernhard Grothoff-Wessels. Elmar Keute hatte jüngst angekündigt, im September aus dem Amt des Kreisbrandmeisters ausscheiden zu wollen. Mit der Ehrennadel des Landesverbandes der Feuerwehren in Gold für 70-jährige Mitgliedschaft wurde der frühere Wehr- und Löschzugführer Bentfelds, Bernhard Kloke geehrt.


Bei den Vorstandswahlen stand Bernhard Grothoff-Wessels nach sechs Jahren im Amt nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. „Wir haben einiges gemeinsam hinbekommen“, dankte Grothoff-Wessels für das gut Miteinander. Zum neuen Vorsitzenden wurde der bisherige Stellvertreter Ralf Fischer gewählt. Neuer zweiter Vorsitzender ist nun der neue stellvertretende Wehrführer Heinz-Josef Noje. Als Kassierer wurden Meinolf Neiske und Nils Lünstroth, als Schriftführer Steffen Knapp und Ulrich Hagenbrock bestätigt. „Im Jahr 2017 befand sich die Feuerwehr in unruhigen Fahrwassern. Der Brandschutzbedarfsplan und die Überprüfung durch die Bezirksregierung haben uns sehr gefordert. Danke, dass du in dieser Zeit den Vorsitz übernommen hast“, dankte Ralf Fischer seinem Vorgänger. Für die freiwillig geleistete Arbeit dankte Landrat Christoph Rüther. „Das Miteinander wird hier groß geschrieben, das sieht man auch daran, dass die Betriebe ihre Mitarbeiter im Einsatzfall ziehen lassen“, so Rüther. Als Reaktion auf die jüngsten Herausforderungen wie den Ukraine-Krieg oder den Tornado in Paderborn habe man ein neues Amt für Bevölkerungsschutz gegründet. Außerdem kündigte er die Sanierung der Leitstelle in Ahden an. Den Zusammenhalt in der Feuerwehr sieht Bürgermeister Werner Peitz als positives Gegengewicht zu den Krisen der Welt. Auch Kreisbrandmeister Elmar Keuter dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz. Beispielhaft ehrte er Bernhard Grothoff-Wessels als Teil der Einsatzleitung nach dem Hochwasser im Ahrtal mit der rheinlandpfälzischen Fluthelfermedaille.


Text und Bild: Axel Langer