Bauernhofbrand in Lippling

Lippling (al). „Bei Eintreffen drang aus dem gesamten Dachstuhl dichter Rauch. Es war gar nicht klar, wie ausgedehnt der Dachstuhlbrand war“, so Einsatzleiter Johannes Grothoff. Nachdem um 18.48 Uhr Vollalarm für alle Delbrücker Löschzüge gegeben wurde, rückten gut 150 Feuerwehrleute an die Einsatzstelle in der Straße Lauföhre zwischen Schöning und Lippling aus.

Den ersten Einsatzkräften schlugen die Flammen schon aus dem Dachstuhl des etwa 15 mal 50 Meter großen Stallungs- und Scheunengebäude entgegen. Das erste Drittel des Gebäudes stand in Flammen. In diesem Bereich waren auch 18 junge Schweine untergebracht, die bei der massiven Rauchentwicklung verendeten. Bei Eintreffen der ersten Lipplinger Feuerwehrleute stürzten Teile der Lüftung vom Dach und verfehlten die Feuerwehrleute nur knapp. „Da haben wir großes Glück gehabt“, so Johannes Grothoff. Die ersteintreffenden Feuerwehrleute bereiteten einen Löschangriff auf das Feuer und parallel eine Riegelstellung zum Schutz angrenzender Gebäude des Vollerwerbbetriebes vor. Außerdem wurde der Scheunenbereich mit Lüftern entraucht. Danach wurde klar, dass etwa 100 auf einer Zwischendecke lagernde Strohballen in Vollbrand standen.

Landwirtschaftliche Fahrzeuge konnten nach aus der Scheune gefahren werden und blieben unbeschädigt. Der Firstbalken brannte auf kompletter Länge. Durch massive Löschangriffe konnten aber rund zwei Drittel des Gebäudes vor weiterem Schaden bewahrt werden. Von der Drehleiter aus sowie durch umluftunabhängige Atemschutzgeräteträger rückte die Feuerwehr erfolgreich gegen den Brand vor. Das Feuer konnte schnell zurückgedrängt werden. Schließlich wurde mit dem Bagger eines Abrissunternehmens das Stroh aus dem Stall gezogen und abgelöscht.

Als schwierig erwiesen sich die beengten Straßenverhältnisse. Da die Feuerwehrfahrzeuge von beiden Seiten über die Lauföhre anrückten, war die Organisation eines Pendelverkehrs schwierig, da sich die Fahrzeuge nicht passieren konnten. „Wir trotzdem zunächst mit dem mitgeführten Wasser gut hingekommen“, so Lipplings Löschzugführer Klaus Ringkamp. Außerdem wurde aus einem Hydranten Löschwasser entnommen. Noch während der laufenden Löscharbeiten kam eine Kreisveterinärin an die Einsatzstelle. Die Nachlöscharbeiten werden bis etwa Mitternacht andauern. Das DRK übernahm die Verpflegung der Einsatzkräfte.

Text und Fotos: Axel Langer

Kaminofen sorgt für Verrauchung eines Wohnhauses in Ostenland

Ostenland (al). Gegen 18.20 Uhr wurden Feuerwehrkräfte zu einem Zimmerbrand in die Pater-Meier-Straße in Ostenland gerufen. Etwa 50 Einsatzkräfte der Löschzüge Ostenland, Lippling, Delbrück und Bentfeld rückten an die Einsatzstelle am Rande der Siedlung aus. Vor Ort stellten die Feuerwehrkräfte ein massive Verrauchung des gesamten Wohnhauses fest.

Nach Aussage von Einsatzleiter Johannes Grothoff war eine fehlerhafte Bedienung eines Kaminofens für die Verrauchung verantwortlich. „Dadurch ist der Rauch nicht abgezogen, sondern in das Wohnhaus eingedrungen. Die beiden Bewohner hatten sich bei Eintreffen vorbildlich ins Freie begeben“, erklärt Johannes Grothoff. Die Feuerwehr entrauchte die Wohnung gründlich und musste kein Löschwasser einsetzen. Anschließend nahm ein Schornsteinfegermeister den Kaminofen in Augenschein. Glücklicherweise wurde niemand verletzt und es entstand auch kein Gebäudeschaden.

Text und Fotos: Axel Langer

Eisglätte und Brände am Donnerstag

Am 11.01. und in der Nacht zum 12.01.24 war die Feuerwehr Delbrück ordentlich gefordert.


Zunächst wurden die Löschzüge Lippling und Delbrück am Vormittag zu einem brennenden Carport in Schöning in der Binsenstraße alarmiert. Hier brannten mehrere Mülltonnen, das Feuer hatte bereits auf das Dach des Carports sowie die Fassade des benachbarten Carports übergegriffen. Mit Feuerlöschern im Erstangriff und anschließenden Nachlöscharbeiten mit einem C Rohr wurde der Brand gelöscht, bevor er sich weiter ausbreiten konnte.


Temperaturen um den Gefrierpunkt, Nieselregen und Nebel sorgten dann am Abend zunächst für einige Einsatzstellen im Delbrücker Stadtgebiet, da sich auf Straßen und Gehwegen teilweise ein dicker Eispanzer gebildet hatte.


Fast zeitgleich ereigneten sich zunächst 2 Unfälle. Im Bereich Wittmundstraße/Bahnweg verletzte sich eine Person bei einem Zusammenstoß zweier PKW. Hier unterstützte die Feuerwehr bei der Sicherung der Einsatzstelle und nahm auslaufende Betriebsstoffe auf. Fast zeitgleich stürzte eine 46 jährige, unbehelmte Radfahrerin im Himmelreich und zog sich schwere Verletzungen zu. An dieser Einsatzstelle sicherten die Besatzungen des ELW und des KEF vom Löschzug Delbrück zunächst die Unfallstelle und errichtete anschließend einen Sichtschutz. Um die Patientin vor der Kälte zu schützen wurde ein Hypothermsave Infrarot-Heater eingesetzt. Die Frau wurde einem Krankenhaus zugeführt.


Wenig später wurde wiederum der Löschzug Delbrück zu einem Unfall mit eingeklemmter Person auf der B64 zwischen Delbrück und Sande alarmiert. Vor Ort bestätigte sich die Meldung glücklicherweise nicht. Ein PKW war auf eisglatter Fahrbahn ins Schleudern geraten und kippte auf die Seite. Der Fahrer konnte sich selbstständig aus dem Fahrzeug befreien.


In der darauffolgenden Nacht wurden die Löschzüge Delbrück und Bentfeld gegen 01:30 Uhr zu einem Zimmerbrand in der Straße Buddenbruch nahe der B64 alarmiert. Hier stand ein angebauter Wintergarten an einer Doppelhaushälfte in Vollbrand, ein Rauchmelder hatte die Bewohner aus dem Schlaf gerissen. Fenster des Hauses im Erdgeschoss sowie im 1. Obergeschoss waren bereits geplatzt und der Brand drohte, auf das Haus überzugreifen. Ein Übergriff auf den Dachstuhl hatte bereits stattgefunden. Eine sofort eingeleitete Brandbekämpfung mehrerer Trupps unter Atemschutz verhinderte, dass sich das Feuer weiter im Dachstuhl sowie im Haus ausbreiten konnte. Es entstanden Schäden an der Fassade, am Dachstuhl sowie im Haus. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 50.000 Euro. Da auch hier die Straße vor dem Einsatzobjekt spiegelglatt war, wurde der Bereich durch die ersteintreffenden Kameraden zunächst weiträumig abgestreut, um sicher arbeiten zu können


Fotos & Text: Feuerwehr Delbrück

Verkehrsunfall in Delbrück

Fordfahrer übersieht Golffahrerin auf B64


Delbrück (al). Zwei schwerverletzte Fahrzeugführer sowie zwei Autos mit Totalschaden sind die Folge eines schweren Verkehrsunfalls im Kreuzungsbereich der Rietberger Straße mit der Bundesstraße 64. Der Fahrer eines Ford Fiestas wurde von der Delbrücker Feuerwehr patientenschonend durch die Heckklappe befreit.


Gegen 10.10 Uhr beabsichtigte der Fahrer eines Ford Fiestas aus der Rietberger Straße kommend in die Bundesstraße einzubiegen. Dabei übersah er ein sich von links in Richtung Rietberg auf der Bundesstraße 64 fahrende 36-jährige mit ihrem VW Golf. Der Golf prallte in die Fahrerseite des Fords. Beide Fahrzeuge kamen im Kreuzungsbereich zum Stillstand. Drei Rettungswagen, mehrere Notärzte sowie der leitende Notarzt und der organisatorische Leiter Rettungsdienst rückten ebenso wie rund 35 Einsatzkräfte der Delbrücker Feuerwehr an die Unfallstelle aus. Während sich die Golffahrerin selber aus ihrem Fahrzeug retten konnte, wurde bei dem eingeschlossenen Ford Fahrer technische Hilfe benötigt. „Der Fahrer war zunächst mit dem Fuß eingeklemmt, doch ein Ersthelfer leistete hier gute Dienste und konnte den Fuß aus dem Schuh befreien. In Absprache mit dem Rettungsdienst haben wir dann eine patientenschonende Rettung durch die Heckklappe durchgeführt“, so Einsatzleiter Ralf Fischer. Um dem Rettungsdienst Platz zu schaffen, wurde die Fahrertür halb aus dem Auto geschnitten. Während der Befreiung wurde der Fahrer mit einem Heizsystem gewärmt. Nach Erstversorgung wurde der Fordfahrer in ein Paderborner Krankenhaus gebracht, während die 36-jährige ins Salzkottener Krankenhaus gefahren wurde. Beide Autos mussten abgeschleppt werden. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf knapp 50.000 Euro. Für die Dauer der Rettungsarbeiten und die Unfallaufnahme blieb die Bundesstraße 64 voll gesperrt.


Fotos: A. Langer & Feuerwehr Delbrück

Schwerer Verkehrsunfall in Westenholz

19- jähriger prallt frontal gegen Straßenbaum


Westenholz (al). Ein schwerverletzter 19-jährigen Fahrzeugführer, ein völlig zertrümmerter BMW und Sachschaden in Höhe von geschätzten 80.000 Euro sind die Bilanz eines dramatischen Verkehrsunfalls auf der Knäppenstraße am Rande von Westenholz.


Gegen 10.45 Uhr befuhr ein 19-jähriger mit einem BMW X4 XDrive 30d die Knäppenstraße in Richtung Westenholz. Zwischen den Einmündungen Im Brinkort und Pulsweg kam der junge Fahrer ausgangs einer Rechtskurve nach Links von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen eine mächtige Eiche. Der Sportwagen hob ab, schleuderte herum und prallte mit dem Heck gegen einen zweiten Straßenbaum. Schlagmarken in bis zu drei Metern Höhe an dem Baum lassen erahnen, wie viel Energie durch den Anprall abgebaut wurde. Das rechte Hinterrad knickte ab. Der BMW kam quer auf der Straße, inmitten eines großen Trümmerfeldes schließlich zum Stillstand. Zunächst rückte der Löschzug Westenholz zur Beseitigung ausgelaufener Betriebsstoffe aus. Auf Grund der Zerstörung an dem Fahrzeug entschlossen sich die Rettungskräfte zu einer möglichst schonenden Rettung des 19-jährigen. „Bei einem derart heftigen Aufprall können innere Verletzungen oder Verletzungen der Wirbelsäule nicht ausgeschlossen werden, so dass weitere Kräfte nachalarmiert wurden“, erklärte Einsatzleiter Ralf Fischer. Der Löschzug Delbrück wurde als Einsatzverstärkung alarmiert. Insgesamt waren rund 40 Feuerwehrleute vor Ort, streuten ausgelaufene Betriebsstoffe ab und stellten den Brandschutz sicher.


Um den Patienten adäquat erstversorgen zu können, wurde die B-Säule sowie die beiden Türen auf der Fahrerseite mit Schere und Spreizer entfernt und eine große Seitenöffnung geschaffen. Der 19-jährige konnte befreit werden und wurde mit einem Rettungswagen in eine Paderborner Krankenhaus gebracht. Die Polizei geht von schweren Verletzungen aus. Der völlig zertrümmerte BMW X4 wurde abgeschleppt. Nach ersten Schätzen ist von einem Sachschaden in Höhe von 80.000 Euro auszugehen. Die Knäppenstraße war für die Dauer der Rettungsarbeiten und die Unfallaufnahme voll gesperrt.


Foto und Text: A. Langer

Verkehrsunfall in Lippling

Einen Schutzengel hatten zwei Autofahrer, die in einen Verkehrsunfall auf der Westerwieher Straße zwischen Lippling und Westerwiehe verwickelt waren. Beide Autofahrer blieben nahezu unverletzt. Ein Brückengeländer verhinderte, das beide Autos in einen wasserführenden Graben stürzten. Den Sachschaden an den Autos sowie am Brückengeländer schätzt die Polizei auf rund 15.000 Euro.

Gegen 9.30 Uhr beabsichtigte ein 84-jähriger Mann mit seinem VW Passat Kombi aus dem Ehlersweg kommend nach links in Richtung Westerwiehe in die Westerwieher Straße abzubiegen. Dabei übersah einen 52-jährigen, der mit seinem Nissan Qashqai in Richtung Lippling unterwegs war. Der 52-jährige leitete noch eine Vollbremsung ein, konnte aber einen Zusammenprall mit dem plötzlich vor ihm auftauchenden Passat nicht verhindern. Beide Fahrzeuge drifteten über die Gegenfahrbahn gegen ein Brückengeländer. Das durch den Anprall beschädigte Geländer verhinderte das Abrutschen in einen wasserführenden Graben.

„Ersthelfer hatten den 84-jährigen Fahrer schon auf den Beifahrersitz gezogen. Aus dem Motorraum stieg Rauch auf. Wegen möglicher Rückenverletzungen haben wir den Senior dann auf dem Beifahrersitz belassen bis er von Rettungsdienst und Notarzt untersucht worden ist“, so der stellvertretende Wehrführer Ralf Fischer, der als erster vor Ort eintraf. Während der 51-jährige augenscheinlich unverletzt bliebt, wurde der 84-jährige vorsorglich ins St. Vincenz-Krankenhaus nach Paderborn gebracht.

Da ursprünglich eine eingeklemmte Person gemeldet wurden, machten sich Feuerwehrleute aus Lippling, Delbrück und Ostenland auf den Weg an die Unglücksstelle. Allerdings war eine Person lediglich eingeschlossen. Die Einsatzkräfte aus Ostenland und Delbrück konnten noch auf der Anfahrt ihren Einsatz abbrechen. Vor Ort waren rund 15 Kräfte des Löschzuges Lippling. Die Lipplinger Straße blieb bis gegen 10.30 Uhr voll gesperrt.

Text und Fotos: Axel Langer

Brand in Delbrücker Industriebetrieb

Am Mittwochmorgen ereignete sich in einem Betrieb in Delbrück ein Brandereignis.


Um 06:59 Uhr löste zunächst die automatische Brandmeldeanlage des Betriebes in der Heinrich-Bette-Straße aus, was die automatische Alarmierung der Löschzüge Delbrück und Ostenland zur Folge hatte. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um einen realen Brand handelte und das Einsatzstichwort wurde umgehend erhöht.


Nach rund 30 Minuten hatten 2 Trupps unter PA den Schwelbrand in einer Zwischenwand gelöscht und den betroffenen Bereich umfassend kontrolliert. Es entstand geringer Sachschaden.

Gesamtwehrübung in Westenholz


Rund 300 Einsatzkräfte aus Delbrück und Rietberg üben bei Erkelenz Glas


Westenholz (al). Aus mehreren Toren der Firma Erkelenz Gals am Blockweg zwischen Westenholz und Mastholte dringt dichter Rauch, aus dem Dach von zwei Produktionshallen schlagen erste Flammen. Nicht alle Mitarbeiter haben es nach einem heftigen Blitzschlag geschafft, sich aus den Hallen ins Freie zu retten. Fünf Mitarbeiter werden vermisst.


Um 13.42 Uhr heulen in Westenholz die Sirenen und der Löschzug Westenholz rückte aus. Schnell wurden weitere Kräfte angefordert, ehe schließlich alle sechs Löschzüge alarmiert wurden. Auch das DRK rückte aus, um mögliche Patienten zu versorgen. Eine zweite Drehleiter sowie weitere Fahrzeuge rückten aus Rietberg an. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Einsatz um eine groß angelegte Übung und nicht um einen Realeinsatz. Rund 250 Feuerwehrkräfte sowie 50 Helfer von DRK und Darsteller waren vor Ort. Erstmals hatte Heinz Noje die Einsatzleitung bei einer derartigen Großschadenslage inne. Übungsleiter war Johannes Grothoff.


Vorrangig kümmerte sich der Löschzug Westenholz nach intensiver Lageerkundung um die Menschenrettung. Unterstützung kam auf Grund der hohen Anzahl Vermisster aus Delbrück. Schnell wurden die teils erheblich Verletzten in einer verrauchten Halle gefunden und ins Freie geleitet. Hier wurde eine Sammelstelle errichtet, wo die (gespielt) Verletzten durch das DRK erstversorgt wurden.

Eine zweite Produktionshalle des rund 80 Mitarbeiter zählenden Glasexperten stand in (simuliertem) Vollbrand. Hier war ein Innenangriff nicht mehr möglich. Von zwei Drehleitern aus und mit mehreren Strahlrohren wurde der Brand bekämpft. Dazu waren große Mengen Löschwassers notwendig und wo war die Sicherstellung mit entsprechenden Wassermengen eines der wichtigsten Übungsziele. Während zunächst über die 130 Kubikmeter Löschwasser fassende Zisterne die Brandbekämpfung durchgeführt wurde, bauten Feuerwehrleute mit wasserführenden Fahrzeugen einen Pendelverkehr zum Mastholter See auf. Hier wurde eine Entnahmestelle eingerichtet und Wasser aus dem See gepumpt. Etliche Fahrzeuge pendelte auf einer eingerichteten Einbahnstraße zur Einsatzstelle um das herangeführte Wasser in einen 10.000 Liter fassenden Zwischenspeicher zu pumpen, aus dem dann die Einsatzstelle versorgt wurde. „Hier spürt man deutlich die Routine aus den letzten Jahren. Das ging zügig und funktioniert gut“, so das Fazit von Johannes Grothoff.


Weniger zufrieden war Johannes Grothoff mit dem Aufbau einer Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke von gut 1,5 Kilometern zum Haustenbach. Von Hand mussten etwa 160 gekoppelte Schlauchelemente verlegt werden. Etwa alle 500 Meter wurde eine Pumpe in die lange Schlauchleitung eingebaut, um den notwendigen Druck aufzubauen. „Eine derartige Schlauchleitung ist nicht so einfach eingerichtet. Erst wenn die Schlauchleitung mit rund 12.000 Litern Wasser gefüllt ist, kann sie Löschwasser abgeben. Das allein dauert rund 20 Minuten. Wird an der Einsatzstelle weniger Wasser abgenommen, merkt man das am Druck und muss nachsteuern. Da ist schon einiges an Erfahrung nötig“, fuhr Johannes Grothoff die Strecke ab. Für viele junge Feuerwehrleute war es nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie die erste derartige Großübung. Außerdem hat die Delbrücker Feuerwehr in den letzten Jahren den Fuhrpark grundlegend erneuert, so dass das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten trainiert werden sollte.


„Die Kommunikation und das Zusammenspiel der einzelnen Löschzüge hat gut geklappt. Der Pendelverkehr war auch gut, der Ausfall einer Pumpe sorgte hier für Probleme. Die Zeitintensität des Einrichten der langen Wegestrecke war anders geplant. Wir haben Punkte zum nachjustieren identifiziert und werden daran verstärkt arbeiten“, hat Heinz Noje genau hingeschaut. Nach Übungsende wurde auch die Zisterne der Firma Erkelenz Glas wieder aufgefüllt.

Nach Auskunft von Firmeninhaber Uwe Erkelenz ist das Übungsszenario der Feuerwehr durchaus realistisch, hat doch vor 43 Jahren am Firmenstandort der Blitz in ein Bauernhaus eingeschlagen.


Text und Fotos: A. Langer

Feuer in Sudhagen

Am frühen Donnerstagnachmittag ereignete sich ein Brand an einem Gebäude in Sudhagen.


Da zunächst über die Kreisleitstelle der Brand einer Scheune sowie ein Übergriff auf ein Wohnhaus gemeldet war, rückten die Löschzüge Delbrück und Westenholz zum Kiebitzweg im Ortsteil Sudhagen aus. Vor Ort stellte sich glücklicherweise heraus, dass lediglich ein Vorbau ähnlich eines Windfangs brannte. Ersteintreffende Kräfte konnten das Feuer, welches der Bewohner des Hofes bereits mit eigenen Mitteln klein gehalten hatte, relativ schnell löschen.


Nach einer Kontrolle der angrenzenden Bereiche und des Dachfirstes rückten die eingesetzten Kräfte wieder ein. Die Brandursache blieb zuächst unklar.

ABC Großübung in Hövelhof

Neue ABC-Schutzkonzepte auf Herz und Nieren überprüft

Hövelhof (al). Beißender, weißer Nebel steigt aus einem Kunststoff-Container auf und eine unbekannte Flüssigkeit tropft aus dem 1.000-Liter fassenden IBC-Container. Unter dem LkW bildet sich eine grünliche Flüssigkeitslache. Außerdem ist eine Palette mit verschiedenen Chemikalien von der Ladefläche eines Lkw´s gestürzt und die Gebinde haben sich auf dem Boden verteilt. Es riecht nach Chemikalien.

Schnell ist klar was passiert war: Am Samstag Vormittag verlor ein Gabelstaplerfahrer das Bewusstsein und ein Zinken des Gabelstaplers bohrte sich in die Gefahrgut-Ladung. Eine zweite Palette stürzte von der Ladefläche. Die übrige Ladung wurde verschoben und eine weitere Person verlor durch den Anstoß das Gleichgewicht und stürzte von der Ladefläche. Ein dritter Mitarbeiter setzt einen Notruf ab, klagt aber über Atemprobleme und brennende Augen. Durch chemische Reaktion kommt es zu einer Rauchentwicklung und eine enorme Geruchsbelästigung, die von Anwohnern ebenfalls der Leitstelle gemeldet wurde. Hövelhofer Feuerwehrleute bringen unter entsprechender Schutzkleidung und umluftunabhängigem Atemschutz die verletzten Personen aus dem Gefahrenbereich. Da die Gefährlichkeit der ausgetretenen Chemikalien nicht sofort geklärt werden konnte, wurden Fachkräfte des ABC-Zuges aus den Bereichen Gefahrenabwehr, Dekontamination, Messen und Erkunden sowie Warnen aus dem gesamten Kreisgebiet alarmiert. Zusätzlich wurden Anwohner über KatWarn und Nina gebeten Fenster zu schließen. Die Einsatzleitung hatte Maximilian Rempe von der Hövelhofer Feuerwehr inne. Um sich einen ersten Überblick über die Einsatzstelle zu machen, wurde eine Drohne in Marsch gesetzt, die Luftaufnahmen fertigte.


Die Warnapps verrieten auch, dass es sich glücklicherweise nicht um einen realen Einsatz handelte, sondern um eine groß angelegte Übung, die über Monate hinweg von einem großen Team unter der Leitung von Matthias Strunz geplant wurde. Nach und nach trafen die Fachkräfte auf dem Gelände der Firma Formaplan ein und rüsteten sich aus. Zum einen gingen drei Trupps auf das Gelände vor, um die Schadstoffbelastung zu messen, diesen näher zu identifizieren und somit die Ausbreitung der Gefahrstoffwolke festzustellen. Auf dieser Grundlage konnte gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst eine Prognose erstellt werden, in welche Richtung die Wolke ziehen wird und welchen umfang sie annehmen kann. ABC-Erkunden unternahmen in diesem Bereich Messfahrten und Warnfahrzeuge informierten die Bevölkerung in den betroffenen Wohnbereichen.

Parallel rüsteten sich Feuerwehrleute mit Chemikalienschutzanzügen und Atemschutz aus, um die Unglücksstelle näher zu erkunden und das genaue Ausmaß des Unfalls festzustellen. Sie verschlossen den Einlauf in die Kanalisation, so dass die Flüssigkeiten nicht weiter in die Abwasserleitungen eindringen konnten. Außerdem sammelten sie Informationen, die bei der Identifizierung der Stoffe helfen. Die Schutzanzüge der von der Einsatzstelle zurückkehrenden Feuerwehrleute wurden in einer Dekontaminationsschleuse gründlich gereinigt. Auch die hieran beteiligten Feuerwehrleute waren mit entsprechender Schutzausrüstung versehen. Auch die Messtrupps wurden nach getaner Arbeit dekontaminiert.


„Unser Dank gilt der Firma Formaplan, die uns das Firmengelände für die Übung überlassen hat, auch wenn bei der Übung simulierte Schadstoffe im Produktionsverlauf des holzverarbeitenden Betriebes gar keinen Einsatz finden“, so Übungsleiter Matthias Strunz. Insgesamt waren 113 Feuerwehrleute aus dem gesamte Kreisgebiet in Hövelhof im Einsatz. „Wir konnten hier zum ersten Mal die neuen Schutzkonzepte für Gefahrenabwehr im Umgang mit gefährlichen Stoffen und den in den letzten Jahren neu in Dienst gestellten Fahrzeugen in großem Stil üben. Das Zusammenspiel der verschiedenen Feuerwehren auf allen Ebenen kann nur durch derartige Großübungen trainiert werden. Die Konzepte haben gegriffen und ich bin mit dem Ablauf der Übung zufrieden. Sicher gibt es noch ein paar Dinge, die in den nächsten Wochen nachgearbeitet werden müssen. Aber nur durch Übungen können die Abläufe bei so komplexen Einsatzlagen optimiert werden“, unterstrich Einsatzleiter Maximilian Rempe in einem ersten Fazit die Wichtigkeit solcher Großübungen.


Text und Fotos: A. Langer