ABC Großübung in Hövelhof

Neue ABC-Schutzkonzepte auf Herz und Nieren überprüft

Hövelhof (al). Beißender, weißer Nebel steigt aus einem Kunststoff-Container auf und eine unbekannte Flüssigkeit tropft aus dem 1.000-Liter fassenden IBC-Container. Unter dem LkW bildet sich eine grünliche Flüssigkeitslache. Außerdem ist eine Palette mit verschiedenen Chemikalien von der Ladefläche eines Lkw´s gestürzt und die Gebinde haben sich auf dem Boden verteilt. Es riecht nach Chemikalien.

Schnell ist klar was passiert war: Am Samstag Vormittag verlor ein Gabelstaplerfahrer das Bewusstsein und ein Zinken des Gabelstaplers bohrte sich in die Gefahrgut-Ladung. Eine zweite Palette stürzte von der Ladefläche. Die übrige Ladung wurde verschoben und eine weitere Person verlor durch den Anstoß das Gleichgewicht und stürzte von der Ladefläche. Ein dritter Mitarbeiter setzt einen Notruf ab, klagt aber über Atemprobleme und brennende Augen. Durch chemische Reaktion kommt es zu einer Rauchentwicklung und eine enorme Geruchsbelästigung, die von Anwohnern ebenfalls der Leitstelle gemeldet wurde. Hövelhofer Feuerwehrleute bringen unter entsprechender Schutzkleidung und umluftunabhängigem Atemschutz die verletzten Personen aus dem Gefahrenbereich. Da die Gefährlichkeit der ausgetretenen Chemikalien nicht sofort geklärt werden konnte, wurden Fachkräfte des ABC-Zuges aus den Bereichen Gefahrenabwehr, Dekontamination, Messen und Erkunden sowie Warnen aus dem gesamten Kreisgebiet alarmiert. Zusätzlich wurden Anwohner über KatWarn und Nina gebeten Fenster zu schließen. Die Einsatzleitung hatte Maximilian Rempe von der Hövelhofer Feuerwehr inne. Um sich einen ersten Überblick über die Einsatzstelle zu machen, wurde eine Drohne in Marsch gesetzt, die Luftaufnahmen fertigte.


Die Warnapps verrieten auch, dass es sich glücklicherweise nicht um einen realen Einsatz handelte, sondern um eine groß angelegte Übung, die über Monate hinweg von einem großen Team unter der Leitung von Matthias Strunz geplant wurde. Nach und nach trafen die Fachkräfte auf dem Gelände der Firma Formaplan ein und rüsteten sich aus. Zum einen gingen drei Trupps auf das Gelände vor, um die Schadstoffbelastung zu messen, diesen näher zu identifizieren und somit die Ausbreitung der Gefahrstoffwolke festzustellen. Auf dieser Grundlage konnte gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst eine Prognose erstellt werden, in welche Richtung die Wolke ziehen wird und welchen umfang sie annehmen kann. ABC-Erkunden unternahmen in diesem Bereich Messfahrten und Warnfahrzeuge informierten die Bevölkerung in den betroffenen Wohnbereichen.

Parallel rüsteten sich Feuerwehrleute mit Chemikalienschutzanzügen und Atemschutz aus, um die Unglücksstelle näher zu erkunden und das genaue Ausmaß des Unfalls festzustellen. Sie verschlossen den Einlauf in die Kanalisation, so dass die Flüssigkeiten nicht weiter in die Abwasserleitungen eindringen konnten. Außerdem sammelten sie Informationen, die bei der Identifizierung der Stoffe helfen. Die Schutzanzüge der von der Einsatzstelle zurückkehrenden Feuerwehrleute wurden in einer Dekontaminationsschleuse gründlich gereinigt. Auch die hieran beteiligten Feuerwehrleute waren mit entsprechender Schutzausrüstung versehen. Auch die Messtrupps wurden nach getaner Arbeit dekontaminiert.


„Unser Dank gilt der Firma Formaplan, die uns das Firmengelände für die Übung überlassen hat, auch wenn bei der Übung simulierte Schadstoffe im Produktionsverlauf des holzverarbeitenden Betriebes gar keinen Einsatz finden“, so Übungsleiter Matthias Strunz. Insgesamt waren 113 Feuerwehrleute aus dem gesamte Kreisgebiet in Hövelhof im Einsatz. „Wir konnten hier zum ersten Mal die neuen Schutzkonzepte für Gefahrenabwehr im Umgang mit gefährlichen Stoffen und den in den letzten Jahren neu in Dienst gestellten Fahrzeugen in großem Stil üben. Das Zusammenspiel der verschiedenen Feuerwehren auf allen Ebenen kann nur durch derartige Großübungen trainiert werden. Die Konzepte haben gegriffen und ich bin mit dem Ablauf der Übung zufrieden. Sicher gibt es noch ein paar Dinge, die in den nächsten Wochen nachgearbeitet werden müssen. Aber nur durch Übungen können die Abläufe bei so komplexen Einsatzlagen optimiert werden“, unterstrich Einsatzleiter Maximilian Rempe in einem ersten Fazit die Wichtigkeit solcher Großübungen.


Text und Fotos: A. Langer

Großbrand in Salzkotten

Am Freitagvormittag kam es zu einem ausgedehnten Großbrand in Salzkotten. Betroffen ist eine Firma im Gewerbegebiet Berglar, welche unter Anderem Reifen montiert und aufarbeitet.


Gegen 08:30 Uhr wurden die ersten Einheiten der Feuerwehr Delbrück als Unterstützung alarmiert.

Wir unterstützen die Feuerwehr Salzkotten mit mehreren Sonderfahrzeugen. Unter anderem mit den Tanklöschfahrzeugen aus Lippling und Ostenland sowie vom Löschzug Delbrück mit der Drehleiter, dem AB Wasser/Schaummittel, dem AB Sonderlöschmittel und dem KEF. Auch der ABC-Erkunder war im Einsatz und führte Messungen durch. Der Löschzug Boke unterstützte die Löscharbeiten im weiteren Einsatzverlauf vor Ort mit einem HLF20 und einem LF20.


Bei dem Großbrand geriet eine Betriebshalle mit rund 1200 m² Größe in Vollbrand. Es brannten unter Anderem eine große Anzahl eingelagerter Reifen, was für eine enorme Rauchentwicklung sorgte. Die ABC Komponente führte wiederholt Messungen im Ausbreitungsbereich der Rauchsäule durch. Unterstützt wurde die Einheit des Kreises Paderborn durch Einheiten des Kreises Gütersloh und der Feuerwehr Bielefeld.


Die Tanklöschfahrzeuge der Löschzüge Ostenland und Lippling wurden im Pendelverkehr zum Löschwassertransport eingesetzt. Der Löschzug Delbrück war mit der Drehleiter sowie dem AB Wasser und dem AB Sonderlöschmittel in die Löscharbeiten eingebunden. Im späteren Verlauf wurde mit dem FlexiFoam System über die DLK ein Schaumteppich in den Trümmern der Halle gelegt, um letzte Glutnester zu ersticken.


Fotos: Feuerwehr Delbrück

Führungswechsel bei ABC-Experten

Maik Sellemerten folgt auf Lothar Mühlbrandt und tritt in große Fußstapfen


Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der ABC Einheiten des Kreises Paderborn gab es einen Wechsel in der Führungsriege. Zugführer Matthias Strunz (Löschzug Ostenland) verabschiedete seinen langjährigen Stellvertreter Lothar Mühlbrandt (Löschzug Delbrück). An dessen Stelle tritt nun Maik Sellemerten (Löschzug Westenholz).


Lothar Mühlbrandt schaut bei seinem Amtsaustritt auf rund 23 Jahre Erfahrung und Expertise seit Gründung der ABC Einheit zurück. Bestand die Sondereinheit zunächst nur aus Einheiten aus Löschzügen der Feuerwehr Delbrück gesellen sich mittlerweile kreisweit Kameradinnen und Kameraden aus mehreren Feuerwehren mit den verschiedenen Fachrichtungen Gefahrenabwehr, Erkunden & Messen, Dekontamination und Warnen hinzu. Die verschiedenen Einheiten kommen dabei nicht nur im Heimatkreis Paderborn bei besonderen Lagen zum Einsatz, sondern werden auch überörtlich angefodert. Die Handschrift von Lothar Mühlbrand ist darüberhinaus sogar in Konzepten des Landes NRW wiederzufinden.


Der neue stellvertretende Leiter der Gesamteinheit Maik Sellemerten, welcher bislang die Facheinheit Dekontamination leitete, übergibt sein vorheriges Amt an seine Westenholzer Löschzugkollegen Tobias Rübbelke und Fabian Klaas.


Landrat Christoph Rüther, KBM Elmar Keuter, CDU Landtagsabgeordneter Bernhard Hoppe-Biermeyer sowie weitere Ehrengäste dankten nicht nur den anwesenden Führungskräften, sondern allen Kameradinnen und Kameraden, welche zusätzlich zum Geschehen in ihren Heimatlöschzügen noch Zeit in die Ausbildung und das Einsatzgeschehen der ABC Einheit investieren.


Fotos: Feuerwehr Delbrück

Führungskräftefortbildung der ABC Einheiten

Bei einem Besuch der Analytischen Task Force (ATF) Bio bei der Berufsfeuerwehr in Essen fand eine Fortbildungsveranstaltung für Führungskräfte des ABC Zug des Kreis Paderborn statt.


Im theoretischen Teil stellte Andre Schild in gewohnt anschaulicher und launiger Weise die Aufgaben und die Struktur dieser in NRW einzigartigen ATF vor. Im weiteren Verlauf wurden die Einsatzindikationen für die ATF Bio erörtert, die Wege und Stufen der Alarmierung sowie der Ablauf einer Kontaktaufnahme detailliert besprochen.
Ein Schwerpunkt waren die Voraussetzungen für den Einsatz und die Zusammenarbeit vor Ort. Die örtlichen Kräfte der ABC-Einheiten des Kreises Paderborn sind insbesondere bei der Probenahme sowie bei Dekontamination bzw. Desinfektion der Einsatzkräfte gefordert.


Im praktischen Teil ging es um den Umgang mit hochinfektiös erkrankten Patienten, Schutz- und Desinfektionsmaßnahmen für Einsatzkräfte und die hierfür vorgehaltene Ausstattung.
Ergänzend wurde das praktische Vorgehen demonstriert.

Der Leiter der ABC-Einheiten des Kreises Paderborn Matthias Strunz bedankte sich im Anschluss bei Andre Schild und der Berufsfeuerwehr Essen. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass man auch bei diesem speziellen Thema, das sicher nicht zum täglichen Geschäft einer Feuerwehr im ländlich strukturierten Kreis Paderborn gehört, gut gerüstet und vorbereitet ist.
Durch die direkten Kontakte und gemeinsamen Ausbildungen mit den Spezialisten der Analytischen Tasks Force Essen und Dortmund kennt man sich mittlerweile persönlich und kann im Einsatzfall problemlos und zielgerichtet zusammenarbeiten.


Mit einem gemeinsamen Mittagessen am frühen Nachmittag ging die Veranstaltung zu Ende, um gemeinsam die Heimreise anzutreten.


Fotos: ABC Zug

Jahresabschluss der ABC Einheiten

Ihren letzten gemeinsamen Dienstabend gestalteten die ABC-Einheiten des Kreises Paderborn in Hövelhof. Dort wurde das Gefahrgutlager der ehem. Fa. Kaiflex besichtig.


Nach einer kurzen Vorstellung der Saint-Gobain Gruppe und deren Produkte durch den Kameraden Erik Schiermeyer der Feuerwehr Hövelhof konnte der Betrieb in Kleingruppen besichtigt werden.

Besonderes Interesse der ABC´ler weckte das Gefahrstofflager und der Produktionsprozess bei dem eine große Menge Energie zum Einsatz kommt.

Im Anschluss waren die Kameraden der ABC-Einheiten zu Gast im GH Hövelhof, wo der Leiter der ABC-Einheit Matthias Strunz zum Glühwein eingeladen hatte. Er bedankte sich bei den Kameraden für die engagierte Mitarbeit im Jahr 2022 und wünschte allen eine schöne besinnliche Weihnachtszeit im Rahmen Ihrer Familien.


Fotos: ABC Zug

ABC- Erkunder Einsatz in Schwaney

Am Montagmorgen rückte die ABC-Erkundereinheit der Feuerwehr Delbrück zur Unterstützung in den Altenbekener Ortsteil Schwaney aus.


Hier war es bei Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserleitungen zu einer Beschädigung einer Gasleitung gekommen. Kameraden der Feuerwehr Altenbeken evakuierten Häuser in der Siedlung im Umkreis des Gaslecks und stellten den Brandschutz sicher, der ABC-Erkunder unterstützte mit Messungen im Umfeld.


Ein Saugbagger legte das Leck im Auftrag des Energieversorgers zur Reparatur frei.


Fotos: Feuerwehr Delbrück

Verpuffung führt zu Gefahrstoffeinsatz

Am Freitagmorgen kam es in einem Betrieb im Schwalbenweg in Delbrück zu einer Verpuffung in einem Versuchsofen.


Da sich zum Zeitpunkt des Ereignisses kein Mitarbeiter in dem Versuchsraum befand, gab es keine Verletzten. Lediglich 2 Mitarbeiter wurden vorsichtshalber für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht, konnten dieses jedoch nach kurzer ambulanter Behandlung wieder verlassen.


Alarmierte Kräfte, unter Anderem vom Löschzug Delbrück, Löschzug Westenholz, dem ABC Zug sowie Unterstützung der Kreisfeuerwehrzentrale des Kreises Paderborn und der Feuerwehr Paderborn waren im Einsatz. Zum Eigenschutz der vorgehenden Kameraden verblieb ein Rettungswagen an der Einsatzstelle.


Ein Angriffstrupp, geschützt durch CSA (Chemikalienschutzanzüge) und unter PA ging zur Erkundung in das Gebäude vor und stellte fest, dass sich der Stoff, welcher für die Detonation verantwortlich war, durch diese vollständig zersetzt hatte und die Rückstände überall in dem entsprechenden Raum verteilt waren. Der Raum wurde anschließend durch Kräfte mit leichten Chemikalienschutzanzügen versiegelt und das Gebäude wieder frei gegeben.


Zur Dekontamination der eingesetzten Kräfte nahmen Kräfte vom Löschzug Westenholz den dort stationierten Abrollcontainer V-Dekon in Betrieb.


Fotos: Feuerwehr Delbrück

Kreisverbandstag 2019 in Niederntudorf

Deutsches Feuerwehr Ehrenkreuz in Gold für Lothar Mühlbrandt (Delbrück) und Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Paderborn für Jörg Brunnert (Westenholz)


Salzkotten-Niederntudorf. Zum 190. Geburtstag des Löschzugs Niederntudorf gratulierten am Samstag rund 800 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreis Paderborn. Nach der Delegiertenversammlung des Verbandes der Feuerwehren (VdF) im Kreis Paderborn in der Kleeberghalle marschierten Einsatzkräfte, Jugendfeuerwehr und Feuerwehrmusiker durch die Straßen des Salzkottener Stadtteils und legten am Ehrenmal auf dem Friedhof zu den Klängen des Zapfenstreichs einen Kranz nieder.

Vor den rund 200 Delegierten erklärte Verbandsgeschäftsführer Hubert Halsband, dass sich die Mitgliederzahlen (2619 Aktive und 519 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr) im vergangenen Jahr im Vergleich zu den Vorjahren nahezu konstant geblieben sind. Allerdings hätten sich die Einsatzzahlen innerhalb weniger Jahre nahezu verdoppelt. Das hat zur Folge, dass der VdF seine Werbekampagne zur Nachwuchsgewinnung auch in diesem Jahr fortsetzen wird.


Kreisbrandmeister Elmar Keuter erinnerte an verschiedene Großeinsätze des vergangenen Jahres wie das Sturmtief Friederike und die Entschärfung der Luftmine in Paderborn und erklärte, dass solche Einsätze ohne „die beeindruckende gegenseitige kommunale Hilfe und due Landeskonzepte“ nicht machbar seien. Der Kreisbrandmeister erinnerte dabei auch an die wiederholten überregionalen Einsätze des Wasserförderzeuges. Mit Blick auf 51 verletzte Feuerwehrleute im vergangenen Jahr appellierte Keuter, auch weiterhin für eine exzellente Einsatzvorbereitung, Aus- und Fortbildung zu sorgen. Die Feuerwehren forderte er auf, die Möglichkeiten der Unterstützungsabteilungen zu nutzen, um die Einsatzabteilungen zu entlasten. 


Keuter informierte die Delegierten auch über die neuesten Entwicklungen bei den Einheiten zur Abwehr von ABC-Gefahren und der Neuausrichtung der Einheiten für Information und Kommunikation. Im Rahmen der Ausbildung werden 836 Teilnehmer 42 Lehrgänge im Kreisgebiet besuchen. Weiterhin nehmen 1.500 Teilnehmer an vorgeschriebenen Fortbildungen teil.

Beim Digitalfunk sieht der Kreisbrandmeister noch Nachbesserungsbedarf, außerdem werden Krisenstab und Einsatzleitung in die Satellitentelefonie einsteigen. Ebenso sollen Multicopter mit Livebildern aus der Luft die Lagebeurteilung bei ausgedehnten Einsätzen erleichtern. Bei der Bekämpfung großer Wald- und Vegetationsbränden im Land stehen ab 2020 auch drei Hubschrauber der Landespolizei Verfügung. Mit Ausblick auf einen möglichen heißen und trockenen Sommer erinnerte Keuter daran, dass einige Kommunen bereits im vergangenen Jahr Löschwasserprobleme hatten. Auch sollten die einzelnen Feuerwehren Kraftstoffreserven anlegen.


Brandrat Philipp Mantel von der Bezirksregierung Detmold unterstrich, dass Katstrophenschutz ohne Feuerwehren zum Scheitern verurteilt sei. Der Spezilist für Gefahrenabwehr in Ostwestfalen rechnet damit, dass Extremwettereinsätze noch häufiger eintreten werden und intensiver ausfallen werden. Zur Führungsunterstützung von Einsatzleitungen und Führungsstäben bei längeren Einätzen stehen landesweit drei mobile Führungsstellen zur Verfügung.

Je zwei Kreise stellen im Regierungsbezirk Detmold eine Feuerwehrbereitschaft, so dass einschließlich der Stadt Bielefeld 600 Feuerwehrleute in vier Bereitschaften für Einsätze in und außerdem Nordrhein-Westfalens zur Verfügung stehen, so Mantel. Ein weiteres Hochleistungs-Wasserfördersystem als Ergänzung des Systems im Paderborner Land wird im Kreis Minden-Lübbecke stationiert. Eine mobile Netzersatzlage geht in den Kreis Lippe.

Landtagsabgeordneter Bernhard Hoppe-Biermeyer lobte den hohen Anteil der Feuerwehren am „Kulturgut Ehrenamt“. Dabei sprach er vor allem die hohe Professionalität der Einsatzkräfte und deren besondere Verantwortung an.


Landrat Manfred Müller nannte den Verbandstag eine „Demonstration der Einigkeit, der Freiwilligkeit, der Ehrenamtlichkeit, des Einsatzwillens, der Kompetenz und der Bereitschaft zum jederzeitigen Einsatz“. Müller zeigte sich auch zuversichtlich, dass die Feuerwehren auch bei einem möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im Kreis Paderborn wieder am Zuge wären.


Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold wurde Stadtbrandinspektor Lothar Mühlbrandt (Delbrück) ausgezeichnet. Ehrenkreuze in Silber gingen am Hauptbrandmeister Hans-Werner Münster (Büren), Brandoberinspektor Manfred Schäfers (Lichtenau) und Brandoberinspektor Robert Siemensmeyer (Paderborn). Feuerwehr-Ehrenkreuze in Bronze erhielten Unterbrandmeister Hermann Nolte (Delbrück), Hauptfeuerwehrmann Wilhelm Westermann (Paderborn), Unterbrandmeister Markus Schwarze (Büren) und Unterbrandmeister Andreas Dietz (Borchen). Mit der Ehrennadel des Verbandes Feuerwehren im Kreis Paderborn wurde Brandoberinspektor Jörg Brunnert (Delbrück) ausgezeichnet.


Quelle: VdF Kreis Paderborn, Ralph Meyer

Verkehrsunfall und Gasaustritt am Freitag

Ein arbeitsintensiver Tag für die Feuerwehr Delbrück endete am Freitagabend gegen 23:00 Uhr.


Zunächst wurde morgens um 7:30 Uhr der Löschzug Lippling und Einheiten vom Rettungsdienst zu einem Verkehrsunfall alarmiert.


Im Kreuzungsbereich Jüdendamm und Westerwieher Straße stießen ein Hyundai und ein Opel Corsa zusammen. Eine Fahrerin wurde leicht, die andere schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht. Es entstand ein geschätzter Schaden von 20.000 Euro, die alarmierten Kameraden vom LZ Lippling sicherten die Einsatzstelle und unterstützten bei der Patientenversorgung.


Gegen 17:00 Uhr wurden zunächst der Löschzug Ostenland, eine Einsatzunterstützung vom Löschzug Delbrück und der ABC Erkunder in den Ortskern von Ostenland alarmiert.

Bei Verlegungsarbeiten von Glasfaserleitungen wurde eine Hauptgasleitung unter der Straße beschädigt und Gas entwich in den Untergrund und war auch auf der Straße wahrnehmbar.


Aufgrund der vorliegenden Lage wurden weitere ABC Erkundungseinheiten der Feuerwehr Paderborn sowie aus dem Kreis Gütersloh hinzugezogen und im gesamten Ortskern laufend Messungen durchgeführt. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auch auf einem direkt am Sperrbereich liegenden Altenheim.

Abwasser- und Oberflächenwasserkanäle wurde in regelmäßigen Abständen überprüft und gemessen.

Insgesamt evakuierte die Feuerwehr rund 80 Anwohner im betroffenen Gebiet, das Altenheim musste nicht geräumt werden.


In Zusammenarbeit mit dem DRK aus Delbrück wurde im Gerätehaus Ostenland eine Anlaufstelle für Anwohner und Einsatzkräfte eingerichtet. Eine medizinische Versorgung sowie Verpflegung wurde sichergestellt. Da die Straßenbeleuchtung aus Sicherheitsgründen abgeschaltet wurde, leuchtete die Feuerwehr den Bereich großflächig aus.


Nach rund 3 Stunden hatte der Energieversorger und ein Tiefbauunternehmen die Leitung an 2 Stellen freigelegt und einen Bypass eingebaut. Damit endete auch der Einsatz für die Feuerwehr, von dem Leck ging von da an keine Gefahr mehr aus.

Im Einsatz waren rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK sowie mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizei.

Neue Schutzanzüge für den ABC-Zug

Die ersten neuen Gebläsefilter-Schutzanzüge des ABC-Zuges konnten beim Dienstabend in der vergangenen Woche erstmalig angelegt werden. Unter der fachkundigen Leitung von Maik Sellemerten, der sich im Vorfeld intensiv mit der Beschaffung, dem Pflichtenheft und der letztendlichen Ausstattung befasst hat, konnten die Kameradinnen und Kameraden des ABC-Zuges die neuen Anzüge beüben. „Das Anlagen – hier insbesondere des Gebläses und der Filter – ist schon etwas anderes als bei unseren älteren Anzügen!“ so die Meinung der Mannschaft. Doch ist auch eine Weiterentwicklung der neuen Anzüge zu erkennen, so ist beispielsweise die bisher immer kritische Einfassung der Handschuh an den Anzug wesentlich besser gelöst.