12. Oktober, 2018 | 10:00

Berufsfeuerwehrtag Jugendfeuerwehr 2018

Beim Berufsfeuerwehrtag Löschwasserversorgung im Osterloher Feld getestet

 

63 Jugendfeuerwehrleute sind 24 Stunden im Einsatz

 

Delbrück / Lippling (al). Mitten in der Nacht geht der Funkmelder und in Windeseile sind die Feuerwehrfahrzeuge besetzt. Es gilt eine vermisste Person zu suchen und vor Schaden zu bewahren. Allerdings rücken in diesem Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus, um die Vermisstensuche durchzuführen. Die nächtliche, simulierte Personensuche war einer der Einsatze, dem sich die Mitglieder der Delbrücker Jugendfeuerwehr im Rahmen des Berufsfeuerwehrtag stellten.

 

24 Stunden Dienst und ein Einsatzszenario wie bei der Berufsfeuerwehr, das bedeutet der Berufsfeuerwehrtag. 63 Mitglieder der Jugendfeuerwehr sowie 29 Betreuer aus allen sechs Standorten stellten sich den Aufgaben. „Einseits überprüfen wir damit den Ausbildungsstand der Jugendlichen, zum anderen ist das immer ein besonderer Tag, auf den sich alle Beteiligten sehr freuen“, nahm Stadtjugendfeuerwehrwart Jürgen Kersting die Übungen in Augenschein. Die Jugendlichen übernachteten in den eigens für die Aktion mit Rauchmeldern ausgestatteten Feuerwehrgerätehäusern.

 

Von der Personensuche, über Tierrettung, Ölspurbeseitigung, Wasserrettung, Verkehrsunfälle bis hin zu kleineren und simulierten Großbränden erwartete die Jugendlichen das gesamte Feuerwehrspektrum. Höhepunkt war eine Großübung im Gewerbegebiet Osterloher Straße, auf dem Gelände des Landmaschinenherstellers Köckerling. „Das ist eine gute Gelegenheit, die Löschwasserversorgung für diesen Bereich erstmals auf seine Leistungsfähigkeit hin zu testen“, war auch der stellvertretende Wehrführer Ralf Fischer auf die Großübung mit alle Jugendfeuerwehrmitglieder gespannt.

 

Unter dem Alarmstichwort „Produktionshalle in Vollbrand“ rückten die Jugendlichen von der Sammelstelle, dem Feuerwehrgerätehaus in Lippling an die Einsatzstelle aus. Mehrer hundert Meter lange Schlauchleitungen mussten verlegt und der Löschangriff koordiniert werden. Angenommen wurde, dass die 10.000 Quadratmeter große Produktionshalle der Firma Köckerling in Vollbrand stehen würde. Parallel zum Aufbau der „langen Wegestrecke“ wurde zunächst das Löschwasser aus den wasserführenden Fahrzeugen eingesetzt. Für viele Jugendliche war es eine wichtige und neue Erfahrung, wie schnell die Tanks der Fahrzeuge leer waren und man dann auf das Wasser aus der Schlauchleitung zurückgreifen musste.

 

„Die Löschwasserversorgung hat gut funktioniert. Wir können nun auf praktische Erfahrungen bei der Wasserversorung zurückgreifen, wenn es in diesem Gewerbegebiet mal zum Ernstfall kommen sollte“, dankte Ralf Fischer für die Einsatzbereitschaft der Jugendlichen und ihrer Betreuer sowie den Verantwortlichen der Firma Köckerling. Ralf Fischer unterstrich die Bedeutung der Jugendfeuerwehr: „In Zeiten, in denen es bei der Feuerwehr immer weniger Quereinsteiger gibt, seid ihr unsere Nachwuchsschmiede“, betonte Fischer. Auch Eckhard Siggemann, Betriebsleiter der Firma Köckerling zeigte sich begeistert von der Vielzahl junger Menschen, die sich in den Feuerwehrdienst stellen möchten. „Die Abläufe bei einem Löschangriff hier zu testen war auch für uns eine sehr sinnvolle Sache“, so Siggemann. Anschließend lud die Firma Köckerling die Feuerwehrleute zu einem Snack sowie zu Getränken ein.

 

Text und Bilder: A. Langer