Jahreshauptversammlung Löschzug Bentfeld

Bentfeld: Die 44 Einsatzkräfte des Löschzuges Bentfeld der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück sind im vergangenen Jahr zu 50 Einsätzen ausgerückt. Insgesamt waren sie 773 Stunden im Einsatz.
Brandeinsätze und technische Hilfeleistungen bildeten dabei neben Gefahrstoffeinsätzen den Schwerpunkt. Diese Zahlen hat Zugführer Stefan Peitz in der Jahreshauptversammlung im Gasthof Haus Nolte vorgelegt. Peitz begrüßte dazu nicht nur die Mitglieder des Löschzuges, sondern auch zahlreiche Ehrengäste und Fördermitglieder.

Neben den Einsätzen haben die Rettungskräfte aus Bentfeld auch in den vergangenen zwölf Monaten wieder Zeit für die Aus- und Fortbildung investiert. 2187 Stunden wurden für Dienstabende und Übungen im Löschzug aufgewendet, weitere 686 Stunden kamen bei den Ausbildungen auf Stadt-, Kreis- und Landesebene zusammen.
»Dies sind volle elf Arbeitstage in einem Jahr«, verdeutliche Mario Lenzmeier in seinem Bericht. Zahlreiche Stunden wurden zudem für Arbeiten rund um das Gerätehaus aufgewendet.

Das große Leistungsvermögen, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit lobte Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz in seinem Grußwort. »Wenn der Melder geht, seid ihr zur Stelle und erfüllt eine Aufgabe, die euch am Herzen liegt«, betonte Peitz und stellte gleichzeitig fest, dass die Aufgabenvielfalt weiter zunehme. »Es ist beeindruckend, wie die Feuerwehr den Schutz der Menschen garantiert. Im Einsatz müsst ihr innerhalb von Sekunden weitreichende Entscheidungen treffen. Das erfordert Fachwissen und Mut«, zollte Werner Peitz den freiwilligen Feuerwehrkräften auch seinen persönlichen Respekt.

Wehrführer Johannes Grothoff lobte ebenfalls das Engagement der Bentfelder Feuerwehr. »Insgesamt 3500 Arbeitsstunden mit 44 Mitgliedern zu erledigen – das ist ein Kracher. Dank der Hilfe aus Bentfeld konnten viele schwierige Einsätze abgearbeitet werden.« Grothoff kündigte an, das noch in diesem Jahr ein vom Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestelltes Katastrophenschutzfahrzeug in Bentfeld stationiert werden wird.
Sehr erfreulich sei auch, dass die Jugendfeuerwehr in Bentfeld elf Mitglieder zähle. Dies sei gemessen an der Größe des Dorfes enorm.
Für den Einsatz im Dorf dankte der Heimatvereinsvorsitzende Hermann-Josef Schulte.

Für weitere sechs Jahre wurde der stellvertretende Zugführer Tobias Lenzmeier in seinem Amt bestätigt. Philip Milner wurde neu zur Vertrauensperson ernannt. Wehrführer Grothoff und seine beiden Stellvertreter Ralf Fischer und Johannes Appelbaum konnten zum Abschluss der Versammlung einige Beförderungen aussprechen. Zum Brandoberinspektor wurde Stefan Peitz befördert. Neuer Brandinspektor ist Mario Lenzmeier. Zu Unterbrandmeistern und Unterbrandmeisterinnen wurden Claudia Heisener, Jennifer Klaas und Olaf Hentschel befördert. Die Schulterstücke eines Hauptfeuerwehrmannes tragen jetzt Florian Prill und Frank Schulze.

Westfälisches Volksblatt von Axel Langer

Schilder, die Leben retten

Aktion der Delbrücker Feuerwehr findet auch Nachahmer in Hövelhof
VON RALPH MEYER

Delbrück/Hövelhof. Wiederholt sind in den vergangenen Jahren Menschen bei Badeunfällen in Teichen und Baggerseen ums Leben gekommen. Häufig spielte Alkohol bei diesen tragischen Unglückfällen eine Rolle, was auch die Retter vor Probleme stellte, denn die Ortsangaben kamen oft nur lückenhaft oder sehr ungenau bei den Leitstellen von Feuerwehr oder Polizei an.

Diese Umstände ließen die Freiwillige Feuerwehr Delbrück nicht kalt, und so sannen die Einsatzkräfte, die sich auch als Wasserretter einen guten Namen erworben haben auf Abhilfe. Die Lösung ist eine narrensichere Beschilderung der einzelnen Teiche

Und so finden sich an jedem der 39 künstlichen Gewässer in der zweitgrößten Stadt des Kreises rechteckige blaue Schilder mit weißem Rand. Sie tragen gut sichtbar die Beschriftung Teich und eine vierstellige Nummer sowie die Notrufnummer 112. An der Heddinghauser Straße in Delbrück-Bentfeld findet sich das Schild mit der Nr. 2016. Dahinter verbirgt sich der Nolteteich, weiß Hauptbrandmeister Meinolf Neiske, vom Löschzug Bentfeld, der sich federführend um die Ausschilderung gekümmert hat. In den Einsatzleitrechnern von Polizei und Feuerwehr sind sämtliche Teiche samt Nummern, Anfahrtsweg und Besitzer hinterlegt, so dass jetzt eine schnellere und zielgerichtete Hilfe im Notfall möglich ist. Bei den Teichbesitzern stieß die Delbrücker Idee auf offene Ohren. Später haben sie sich dann sogar an den Herstellungskosten der insgesamt 64 Schilder beteiligt. Angebracht wurden sie an mehreren Wochenenden durch die Einsatzkräfte. In mindestens zwei Fällen hat sich die Aufstellung der Schilder bereits positiv bemerkbar gemacht.

Auch in Hövelhof wurde inzwischen ein Großteil der Teiche nach Delbrücker Vorbild beschriftet. Nach einer Gefahrenanalyse haben wir uns zunächst die 13 Wasserflächen ausgesucht, von denen die größte Gefahr ausgeht, erklärte Peter Kesselmeier, Leiter der Sennewehr. Der größte Teil der Schilder ist inzwischen installiert. Anders als in Delbrück übernimmt in Hövelhof allerdings die Gemeinde die Kosten für die Schilder und deren Anbringung.

Auch in der Stadt Paderborn sollen die Teiche und Kiesseen im westlichen Stadtgebiet nach dem Vorbild der Nachbarn beschildert werden.

Die Delbrücker indes sind bereits einen Schritt weiter. Sie wollen jetzt auch noch die Lippe kennzeichnen. Vor dem Hintergrund der ständig wachsenden Zahl an Kanutouristen sollen Brücken im Verlauf des Flusses gekennzeichnet werden. Wenn ortsunkundige Kanufahrer kentern und sich ans Ufer retten, können sie oft nur sehr ungenau mitteilen, wo sich der Bootsunfall ereignet hat. Sind sie in der Nähe einer Brücke und können dort den Namen der querenden Straße ablesen, erleichtert dies den Einsatz der Rettungskräfte erheblich.

Für die neuerliche Beschilderungsaktion sind bereits vor einigen Monaten erste namhafte Spenden eingegangen, doch das grüne Licht zum Anbringen der Schilder, die Leben retten können, fehlt noch. Die übergeordneten Verwaltungsgremien wie Kreis und Landesbetrieb Straßenbau müssen sich erst noch zusammenraufen. Hoffentlich dauert das nicht zu lange, denn Kanuten sind bereits wieder unterwegs.

Sitzt und passt: Meinolf Neiske (l.) und Stefan Peitz vom Löschzug Bentfeld haben gerade eines der Teichschilder am Nolteteich angebracht. Ganz links steht der Gerätewagen Wasserrettung der Bentfelder, die sich auf dieses Aufgabengebiet spezialisiert haben. FOTOS: RALPH MEYER